Die Situation
Der Trend bei Konsumgütern geht zu weichen Dekoren aus Textil, Leder, Kunstleder oder Softlacken. Entsprechende Begriffe dafür sind "Softtouch" oder "Schubhaptik". Materialien für das Fahrzeuginterieur verlangen zusätzlich besondere Eigenschaften wie hohe Temperaturfestigkeit. Diese Komplexität aus Design und Funktion erfüllen nur Werkstoffverbunde.
Das Projekt
Die Ziele des Vorhabens beinhalteten das Kaschieren und das Qualitätsmanagement für weiche und thermisch sensible Dekore im Bereich Dachhimmel und Instrumententafeln für Fahrzeuginnenausstattungen. Die wissenschaftlich-technischen Schwerpunkte bildeten eine verbesserte Funktionalität, Haptik, Design und Ökologie dieser Produktgruppe. Es wurden Verbunde aus Multiknitvliesstoff als umweltfreundlicher Ersatz zu Polyurethanschaum und einem Gewirke bzw. Echtleder als Dekor hergestellt. Kaschiert wurden diese unter Verwendung thermoplastischer Schmelzklebstoffe in Form von Pulver und Webs an der Flachbettkaschieranlage sowie als Granulat über den Walzenantrag an einer Beschichtung- und Kaschieranlage. Des Weiteren wurde ein latent reaktiver Hotmelt eingesetzt. Untersucht wurden die Verbunde mit statischen und dynamischen Prüfverfahren.
Der Nutzen für den Mittelstand
Die ermittelten Datensätze lieferten die Basis für theoretische Betrachtungen und Modellierungen analog zu Sandwichelementen, welche aus dem Bereich des Leichtbaus übernommen wurden. Anhand der praktischen und theoretischen Ergebnisse wurden verfahrenstechnische Empfehlungen für die Kaschierung gegeben und Strategien zur Vermeidung von Qualitätsproblemen entwickelt. Die erzielten Forschungsergebnisse bieten vor allem den Automobilzulieferern (Kaschierer) eine umweltfreundliche Alternative zur bestehenden Flammkaschierung von Polyurethanschaumstoffen sowie Strategien zur Vermeidung von Qualitätsproblemen.
Ansprechpartner
Ralf Lungwitz
ralf.lungwitz@stfi.de
+49 371 5274 248
Fördergeber
Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der "Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)" mit der Projektnummer 439 ZGB.